Möchte man Publikum, so muss man nur versuchen, ein Pferd zu verladen, welches nicht in den Anhänger will. Aus jeder Ecke kommen Ratschläge; der Ideenreichtum ist enorm und der Kreativität sind keinen Grenzen gesetzt.
Auf Turnieren ist dies oft zu sehen. Gerade hat das Pferd einen Pokal gewonnen und ist das „Beste“, muss es anschließend doch irgendwie wieder in den ungeliebten Hänger. Angelockt mit Futter und Möhren, zum Schluss vielleicht sogar mit Druck und Prügel. Es geht oft nur darum, ein Pferd schnellstens in den Hänger zu bugsieren, egal wie. Zu versuchen, dem Partner Pferd verständlich zu machen ohne Angst in den Hänger zu gehen, ihm beizubringen, dass es sich dort wohlfühlen kann, scheitert an… was? Zeit, Geduld oder Wissen?
Dies sollte ein jeder üben in „Friedenszeiten“ nicht erst dann, wenn Eile geboten ist. Sei es, dass man ein Turnier besuchen möchte oder gar, dass das Pferd im Notfall schnellstens in eine Klinik gebracht werden muss – sicheres Verladen kann Leben retten!
Ich persönlich betrachte das Verladen eines Pferdes als eigenständige Trainingseinheit, die ich Schritt für Schritt übe, von Zeit zur Zeit trainiere und abrufe.
Verladen ist Führen mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad. Folgt mein Pferd mir überall hin oder lässt es sich in jede von mir gewünschte Richtung schicken, ist das Ziel schon so gut wie erreicht. Vorwärts, rückwärts, seitwärts, mit oder ohne Reiter – alles ist möglich, solange man im Sinne des Pferdes handelt.