Mein Bezug zu Pferden war als Kind schon da, ich wollte Jockey werden!

Natürlich waren das Träume, aber irgendwann, Jahre später, setzte sich doch der Gedanke Pferd wieder in meinem Kopf fest. Stein des Anstoßes war meine Tochter, die ein Pony Namens Fury von uns bekam. Ich sah ihr oft zu, wie sie mit Fury „spielte“, beobachtete jedoch, dass es diverse Probleme in der gesamten Verständigung gab.

Meine eigenen Probleme begannen, als ich mich dazu entschied, es selber mit einem Pferd zu versuchen. Als Späteinsteiger mit 30 Jahren merkte ich sehr schnell, dass auch ich als Erwachsener die gleichen Schwierigkeiten hatte wie meine Tochter. Die Probleme häuften sich und was ich auch versuchte, nichts von alledem fühlte sich richtig an. Ich suchte nach kompetenter Hilfe und entdeckte schließlich das EWU Ausbildungsprogramm. Ich entschied mich, den Trainerschein zu machen, in der festen Annahme, damit die Lösung für alle meine Probleme gefunden zu haben. Es folgten Lehrgänge, Schulungen und Reitunterricht, bis ich schließlich die Prüfung erfolgreich abgeschlossen hatte.

Doch ich musste bald erkennen, dass es noch immer nicht ganz das war, was ich mir unter einer harmonischen Partnerschaft mit meinem Pferd vorstellte. Ich suchte weiterhin eine Lösung für mich und meine damalige nicht sehr einfache Stute bei verschiedenen Trainern, doch es hieß immer nur entweder „unreitbar“ oder bestenfalls als Zuchtstute geeignet. Ich zahlte viel Lehrgeld, doch aufgeben wollte ich nicht. Es musste noch einen anderen Weg geben.

„Kannst du mir mal helfen, mein Pferd zu verladen?“ Dies fragte mich vor einigen Jahren ein Bekannter. Selbstverständlich sagte ich zu und als es dann soweit war und er sein Pferd in einer langsamen, geduckten Körperhaltung in den Hänger „ziehen“ wollte, fragte ich ihn, ob er sein Pferd verladen oder überreden wolle. Ich erkannte, dass es weit mehr bedarf, als ein Pferd „irgendwie“ in den Hänger zu bugsieren. „Versuchs mal mit Entschlossenheit und zielsicher in aufrechter Haltung“, riet ich ihm. Mit ein paar Anläufen hatte er es dann auch geschafft. Eine Woche später kam er mich noch mal besuchen, bedankte sich für die Hilfe und überreichte mir ein Paket mit den Worten, dass es mich interessieren und ich mich sicher damit beschäftigen werde.

„Natural Horsemanship Heimstudium“. Nie gehört!

Ich bin keine Leseratte, aber das war an einem Tag „erledigt“. Kommunikation mit Pferden über menschliche Körpersprache. Partnerschaft mit meinem Pferd auf gleicher Ebene erreichen, das war es, was ich wollte und was mir fehlte!

In der darauffolgenden Zeit war ich mit meiner „schwierigen“ Stute mehr in der Reithalle, als zu Hause. Ich bin noch heute erstaunt, wie schnell sich Erfolge einstellten und wie sehr sich unser Miteinander verbesserte. Aus meiner schwierigen Stute wurde – dank beharrlicher und konsequenter Arbeit mit ihr – eine aufmerksame Partnerin, die auch gerne mitarbeitete.

Es folgten viele Kurse bei verschiedenen Trainern, die unter anderem auch Natural Horsemanship lehren, z.B. Alfonso Aguilar, Honza Blaha, Ian Benson, Simone Carlson, Peter Kreinberg, Thies Böttcher und viele andere.

Nachdem ich immer mehr Anfragen von Reitern und Pferdebesitzern bekam, ihnen im Umgang mit ihrem Pferd sowie beim Reiten zu helfen, entschloss ich mich im Juli 2009 mein Hobby zum Beruf zu machen. Als Kommunikationstrainer für Mensch und Pferd besuche ich nun jene Paare mit den unterschiedlichsten Interessen und Reitlehren vor Ort, um gemeinsam vorhandene Schwierigkeiten zu lösen.